Ausbildungsziele

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Nun, an Seefahrt Ausbildung hab ich schon einiges gesehen. Leider ist vieles davon graue Theorie. Der Stoff wird zumeist nur vermittelt um die Prüfung zu bestehen. Und wenn man ein Auge dafür hat erkennt man daß viele so genannte Seefahrtschulen "gewinnoptimiert" arbeiten. Der Kursteilnehmer spielt dabei nur untergeordnete Rolle.



MEINE ZIELE

Die Person eines Skippers: Ich möchte, daß jeder der mit mir (und nicht bei mir) Seefahrt gelernt hat sich der Verantwortung die er als Skipper zu tragen hat bewußt wird und damit auch einen weiteren Schritt in seiner persönlichen Entwicklung geht. Er ist der "Leitwolf" dem alle seine "Schäflein" zu folgen haben. Das ist das Los des Skippers. Allerdings sollten das die "Schäflein" freiwillig tun weil sie, ohne es vordergründig realisiert zu haben spüren, daß die Person des Skipper immer die bestmöglichen Enscheidungen für die Crew und für Ihn trifft, Ihm als Crewmitglied damit Freiraum verschafft und ihn spüren laßt daß er als Mitglied der Gemeinschaft seinen Platz so ausfüllt wie das in früheren Zeiten in Familien üblich war.

Das Lernen: lernen tut heute ja jeder. Und wenn man Ihm einredet daß in Zukunft russisch oder suaheli die gefragte Sprache sein wird, dann lernt er sie halt und investiert Lebenszeit in ein "perhaps". Die Wifen sind dann die die Ihm auch noch reichlich Geld dafür abnehmen. Denn die wissen ja daß er zumeist das in Verbildung rausgeworfene Geld nie verdienen wird.

Ich denke beim Segeln ist das etwas anders. Was wir lernen sollten wir auch wirklich in der Praxis brauchen und anwenden müssen. Gewisse Dinge müssen wir lernen um sie dann in der Praxis anders zu machen. Das sollte aber bitte ganz deutlich ausgesprochen werden:
 

LEHRBEISPIEL POSITION BESTIMMEN

Sorry, aber meiner Erfahrung nach ist Kursturmrechnen von KüG nach Mgk (Kurs über Grund nach Magnetkompasskurs) echt mühsam und wird zumeist sehr schnell eingestellt obwohl die meisten Skipper die Rechentürme immer mitschleppen.

Im Küstenbereich macht ein vorsichtiger Skipper mindestens alle 30 Minuten eine Position indem er die GPS Position in die Karte einträgt und dann rauskuckt ob das optisch stimmen kann. BITTE nicht dann wenn das Wasser mit Untiefen gespickt ist. Dann wird sicherheitshalber terrestrisch nachgepeilt. Also 2 Peilungen, Missweisung, ggf. Ablenkung und traditionell rechnen!!!

Dem Rudergänger gibt er den in der Karte eingezeichneten Kurs an und kontrolliert den tatsächlichen Kurs nach dem GPS in der Naviecke weil er draufkommt, daß die Abweichung i.d.R. minimal ist (Wenn nicht bitte unbedingt Kompass nachkalibrieren lassen!) und der Rudergänger im Optimalfall den Kurs ohnehin auf maximal 5 Grad genau halten kann.

Zu dem vorherigen Absatz gibt es im www.segeln-forum.de berechtigte Kritik. Natürlich ist das unscharf und kein Beispiel für gute Seemannschaft. Aber de facto passiert es so in der Praxis. Und das Wichtigste dabei ist immer "Mach die Augen auf kontrolliere laufend und trau nie deiner Daumenpeilungsnavi".
 

Rechnen wir nach

5 Grad Abweichung ergeben auf eine Meile (1852m) immerhin ca. eine Kabellänge (182,5m) auf 3 Meilen bis zur nächsten Position immerhin im schlechtesten Fall ca 600m. (Also bei mir hat es  bis jetzt immer auf  ca. 100m+/- gepaßt) Bleiben wir fair, die 5 Grad sind ja nur 2,5 Grad +/- aber immerhin noch 300m. In den meisten Fällen können wir damit leben ABER:
 

ACHTUNG:

wenn wir GPS und Steuerkompass vergleichen müssen wir, wenn wir überdies auf Missweisung, Ablenkung, Abdrift und Strom vergessen, wissen, daß

"eine zuverlässige Angabe der Himmelsrichtung bei Stillstand nicht möglich ist, sondern erst ab einer Fahrt (am sichersten in die gleiche Richtung, mindestens 5 Minuten) von ca 2,2 Knoten. "
 

DIE AUSBILDUNGSSTÄTTE:

ich bin keine offizielle Segel- oder Seefahrtsschule und möchte das vorerst auch gar nicht sein. Aber ich weiß daß man sich nicht genug ausbilden kann. Jeder der sogenannten Profis die "alles wissen" vergibt sich die Chance dazu zu lernen.
 

AUSBILDUNGSPLAN:
Ich emfehle dringend vor dem Antritt zum SKS/FB2 mindestens

  • zwei Wochen, besser drei Wochen Ausbildungstörns mitzumachen und dann beim Schulungsinstitut
  • eine Woche Ausbildungstörn und
  • anschließend den Prüfungstörn zu fahren.

Die zwei bis 3 Wochen Ausbildungstörns sollten Sie mit verschiedenen Skippern (2+1 Woche) machen.

Mitsegeln...

siehe auch:
Befähigungsausweis FB2 (A)
Befähigungsausweis FB3 (A)
Sportküstenschifferschein (D)
Sportseeschifferschein (D)

 

MITSEGELN in KROATIEN